Bestimmt haben Sie von der sogenannten FSC-Zertifizierung gehört. FSC ist die Abkürzung für „Forest Stewardship Council“. Auch wir bei MeinBuch sind FSC zertifiziert und legen einen sehr großen Wert darauf. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Bedeutung und der Herkunft dessen.
Grundsätzlich steht das Zertifikat dafür, dass Holzprodukte, wie Möbel, Spielzeuge und eben auch Papier aus Wäldern stammen, die verantwortungsvoller bewirtschaftet werden. Dabei hat der sog. FSC 10 Prinzipien aufgestellt, die weltweit von den entsprechend zertifizierten Wäldern eingehalten werden müssen.
Diese sind:
- Die Einhaltung der nationalen Gesetze
- Arbeitnehmerrechte oder Arbeitsbedingungen
- Aufrechterhaltung des Besitzes, der Nutzung und Bewirtschaftung indigener Völker
- Die Erhaltung der lokalen Bevölkerung in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht
- Der Haltung des Waldes in einer zukunftsorientierten und langfristigen Weise
- Vermeiden negativer Umweltauswirkung und Erhaltung der Funktion des Waldes im Ökosystem
- Management
- Monitoring und Bewertung
- Erhaltung besonderer Schutzwerte
- Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen
Des Weiteren wurden für das Zertifikat ebenso 70 Kriterien entwickelt, die hierfür jedoch den Rahmen sprengen würden. In ausführlicher Ansicht befinden sich die Kriterien und Prinzipien unter: https://www.fsc-deutschland.de/download.fsc-waldstandard-3-0.a-1208.pdf. Hier ist der aktuelle Standard des FSCs zu finden, welcher am 01.06.2018 in Kraft getreten ist. Bereits geprüfte Forstbetriebe mussten bis spätestens dem 01.06.2019 erneut nach den neuen Standards geprüft werden.
Die Ausstellung des Zertifikats folgt zwei verschiedenen Modellen. Den Waldzertifikaten und den Produktkettenzertifikaten. Namensgebend werden Waldzertifikate vergeben, welche die Prinzipien und Kriterien des FSC einhalten können. Um das Produktkettenzertifikat, nach welchem auch wir ausgezeichnet wurden, zu erhalten, muss jede einzelne Station des Papier- oder Holzprodukts selbst nach den FSC-Standards zertifiziert sein. Bei dem Prozess handeln die Zertifizierer unabhängig voneinander.
Was uns wiederum zu der FSC an sich bringt. Sie wurde 1993 in Toronto gegründet und hat seit 2003 den internationalen Sitz in Bonn. Sie baut auf der Initiative von Menschenrechtsorganisationen und Umwelt-NGOs wie Greenpeace und WWF, nach welchen der Schutz der Wälder in der Forstwirtschaft keine befriedigenden Ergebnisse erzielte. Mittlerweile existieren weltweit 39 Unternehmen, die befugt dazu sind, dass FSC Zertifikat auszuhändigen.
Die Zertifizierung an sich läuft hierbei in 5 Schritten ab.
- Die Kontaktaufnahme – Hier wird der Forstbetrieb mit einem Formular um Grundinformationen gebeten. Über das weitere Verfahren und die Kosten wird hier eine Auskunft gegeben. Durchschnittlich belaufen sich die Zertifikatskosten auf 50.000€ bis 70.000 €.
- Der Erstbesuch / Das Voraudit – sehr großen Forstbetrieben ist das Voraudit zu empfehlen, da hier vor der eigentlichen Prüfung mögliche Schwachstellen gefunden werden können.
- Betriebsprüfung / Zertifizierungsaudit – Hier führt ein Gutachter im Gebiet der Forstwirtschaft eine Überprüfung anhand der Bewirtschaftung und der vorhandenen Dokumentation durch.
- Erstellung des Zertifikatsberichts – Daraufhin wird der eigentliche Bericht erstellt. Verbesserungsratschläge im Bezug zur Bewirtschaftung sind oftmals ebenso vorhanden. Hier hat man als Waldbesitzer die Möglichkeit die Beurteilung zu kommentieren. Unabhängige Experten überprüfen im Anschluss den Bericht.
- Zertifikatsausteilung – Falls die Bewirtschaftung den FSC-Standards entspricht, wird darauffolgend das Zertifikat in der Regel für 5 Jahre ausgeteilt. Allerdings wird die Bewirtschaftung ab dem Zeitpunkt der Ausstellung jährlich Folgeprüfungen ausgesetzt, um die Einhaltung der Standards zu gewährleisten.
Die Zertifikatsdatenbank ist auf info.fsc.org zu finden.