Du stehst noch ganz am Anfang deines Buches und weißt noch nicht, wie dein Ausgangsmaterial sein soll, geschweige denn welchen Anspruch dein Material erfüllen soll? Dann solltest du dich zuerst einmal mit der Heftung deines Buches beschäftigen.
Es gibt viele verschiedene Arten, wie man sein Buch heften kann. Die wahrscheinlich häufigsten Heftungen sind die Fadenheftung und die Klebebindung. Bei einem Notizbuch verwendest du eine Fadenheftung, um der Belastung des Beschreibens der Seiten stand zu halten. Bei der Klebebindung werden lose Seiten mit dem Buchrücken, mit Hilfe eines Klebstoffes, verbunden.
Doch was sind die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Fadenheftung und Klebebindung und was sind die Vor- und Nachteile der Heftungsarten. Das erfährst du hier in diesem Beitrag.
In der Industrie gilt die Fadenheftung als die teuerste und hochwertigste Heftung. Denn ihre Verarbeitung ist sehr aufwendig. Bei einer Fadenheftung wird nämlich nicht nur verklebt, sondern auch vernäht. Hierbei werden die gefalzten Papierseiten mit einem Faden zu einem Buchblock zusammengenäht. Diese Verarbeitungsart wird daher öfters bei hochwertigen Hardcover-Büchern verwendet oder auch bei Kochbüchern und Magazinen, der Optik wegen, benutzt.
Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass die Fadenheftung eine hohe Haltbarkeit vorweisen kann. Grade bei Schreib- oder Notizbüchern wird die Heftung einer großen Belastung ausgesetzt, da ist es wichtig, dass die Heftung diesem stand halten kann. Die Fadenheftung kann das auf jeden Fall. Außerdem ist diese Verarbeitungsart nicht nur beständig und belastbar, sondern sieht auch noch hochwertig aus. Doch aufgrund ihrem hochwertigen Aussehen und der hohen Belastbarkeit, ist die Fadenheftung sehr aufwendig in ihrer Verarbeitung und beansprucht deshalb auch viel Zeit und Materialien. Man muss sich also im Klaren sein, dass Qualität Zeit und Geld braucht.
Die Klebebindung gilt als die meistverwendete Bindeverarbeitung in der Papierindustrie. Die Klebebindung verklebt einzelne, lose Seiten mit dem Buchrücken. Daher ist der Aufwand der Verarbeitung deutlich geringer, als der der Fadenheftung und ist somit auch eine kostengünstigere Alternative zur Fadenheftung. In der Klebebindung wird auch nochmal im Klebstoff zwischen dem Hotmelt und PUR-Klebebindung unterschieden.
Der Hotmelt Klebestoff ist die wohl einfachste und günstigste Variante in der Klebebindung. Er überzeugt mit seiner kurzen Trockenzeit und die damit verbundene schnelle Verarbeitung. Meistens werden Hotmelt Klebstoffe bei Disney-Taschenbüchern benutzt. Allerdings lässt die Haltbarkeit des Klebstoffes zu wünschen übrig. Denn das gebundene Papier kann mit seinem hohen Eigengewicht die Klebebindung wieder lösen oder auch bei Hitze könnte sich die Klebebindung von dem Buchrücken trennen. Daher weißt diese Klebebindung wenig Haltbarkeit vor.
Die Klebebindung mit PUR wird ein Polyurethan-Schmelzklebestoff benutzt, welches nahe zu unempfindlich gegen Hitze ist. Daher ist dieser Klebstoff wesentlich haltbarer als der Hotmelt und ist perfekt für schweres Papier. Zum Beispiel Kalender und Zeitschriften eignen sich hervorragend für die PUR Bindung. Allerdings kann die Klebebindung mit PUR bei der kurzen Verarbeitungszeit des Hotmelt-Klebstoffes nicht mithalten. Die PUR-Bindung hat eine längere Verarbeitungszeit als der Schmelzklebstoff Hotmelt.
Doch welche Heftung gewinnt in der Gegenüberstellung?
In diesem Vergleich gewinnt die Fadenheftung, aufgrund ihres hochwertigen Aussehens, ihrer hohen Beständigkeit und Haltbarkeit. Mit der andauernden Qualität kann die Klebebindung nicht mithalten, allerdings hat die Klebebindung sich aufgrund ihrer kurzen Verarbeitungszeit in der Industrie durchsetzen können. Denn die Klebebindung spart Zeit und Materialien enorm ein. Allerdings fehlen Büchern mit einer Klebebindung die gewünschte Haltbarkeit. Auf einen längeren Zeitraum betrachtet ist die Fadenheftung besser, wenn man lange was von seinem Qualitativhochwertigen Endprodukt haben möchte.